Bild-Betrachtung „Hoffnung“

Dauer: 1:42

Jesus heilt einen Blinden

Mk 10:46-52

Dauer: 2:08

The Blind Bartimaeus

Mk 10:46-52

Duration: 2:08

 

 

Einführung Erwachsenenbildung (pdf)

 

Tools Erwachsenenbildung Hoffnung finden Sie auf der DVD (siehe Bsp. Menschsein)

 

Einführung Oberschule (pdf)

 

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Hoffnung

 

Wir Menschen leben nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in der Zukunft. Ohne zu planen, etwas zu erwarten, Kommendes im Geist vorwegzunehmen könnten wir nicht existieren. Doch die Zukunft haben wir nie voll im Griff. Dennoch stellen wir uns ständig auf ihren Boden, auf einen Boden, der (noch?) gar nicht da ist. Darauf sich zu stellen im Vertrauen, dass er trägt, ist Hoffnung. Neben den vielen Hoffnungen, kleinen und großen, die uns im Alltag beschäftigen, stellt sich uns Menschen eine viel grundsätzlichere Frage nach der Hoffnung. Sie entsteht mit dem Blick auf unser Leben als Ganzes.

 

Wir können dieser Frage nicht ausweichen, denn unser geistiger Horizont ist nicht begrenzt. Wollten wir uns das dennoch einreden, kämen wir in einen Widerspruch mit uns, denn mit dem Begreifen unserer Grenzen hätten wir sie schon überschritten. Wenn es aber so ist, dass wir das Ganze unseres Lebens nie auf ein begrenztes Vorhandenes allein stützen können, und unser sich in alle Richtungen und auch in die Zukunft ausweitender Blick nach einem dem entsprechenden Standort für uns sucht, dann wird uns nur unser geistiger Horizont selbst das Gesuchte vor Augen bringen können: Es ist allein die umfassende Macht Gottes, die uns letztlich Boden unter die Füße geben kann.

Nur auf die Macht, die uns hervorgebracht hat, können wir letztlich bauen. Wenn sie uns erschaffen hat, sind wir ihr wohl auch nicht gleichgültig. Den Händen, aus denen wir uns gegeben wurden, dürfen wir uns auch anvertrauen. Die schöpferische Macht unseres Ursprungs ist auch die Macht unserer Zukunft. Durch diese Macht sind wir über alles Begrenzte und Vorhandene erhoben und sind frei. Nicht mehr „Sklaven“ sind wir dann oder „den Weltelementen unterworfen“ (Gal 4, 3). Die wahre Freiheit kommt nämlich nicht aus eigenmächtiger Erhebung, in der nur verdeckte Abhängigkeiten ihr Spiel treiben, sondern aus dem fordernden und einladenden Anspruch der Zukunft. Er begründet unsere Freiheit und weist ihr den Weg.

 

Sich auf diese schöpferische Zukunft einzulassen und von ihr her zu leben, das ist Glaube und ist zugleich Hoffnung. Denn: „Glaube ist das (schon) Bestehen des Erhofften, das Bewiesensein dessen, was man nicht sieht“ (Hebr 11, 1). Aber ist Zukunft nicht gerade ein Noch-nicht-Bestehen? Es gibt nur eine Wirklichkeit, die zugleich das „Noch-Nicht“ und das „Immer-Schon“ ist: Gott. Er ist der eine feste Boden, der immer schon da ist und zugleich die offene uns entgegenkommende Zukunft. Bei Paulus mündet alles in die Worte des Gebetes: „Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, auf dass ihr überreich seid an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes“ (Röm 15, 13).

 

Josef Schmidt SJ